von Benjamin Weber
Als ich gefragt wurde, ob ich ein paar Zeilen zum 10-jährigen Jubiläum von Maren Josties schreiben würde, habe ich sofort frohen Mutes zugesagt, handelt es sich bei Maren Josties doch um eine ganz wunderbare Kollegin. Nachdem ich aber zugesagt hatte, bemerkte ich, wie mich dieser frohe Mut auf die Probe zu stellen begann. Wie sollen denn diese Zeilen genau aussehen, fragte ich mich. Ist es irgendwie möglich, etwas zu schreiben, dass Maren Josties zumindest im Ansatz gerecht werden könnte? Und diese Frage wurde immer lauter und lauter.
Meiner Hochachtung vor Maren Josties freien Lauf lassen? Ihre Professionalität, ihre Kollegialität rühmen? Ihre Lust an fachlichen Gesprächen und Auseinandersetzungen über das Thema Autismus in den Vordergrund rücken, die auch nach Jahren der Zusammenarbeit immer wieder überraschende Ideen und Gedanken zu Tage fördert? Diese Lust, die sich in ihrer Stimme, ihren Gesten und ihrer Mimik ausdrückt und die auch am Ende eines langen Arbeitstages nicht versiegt? Ihr Gespür für die sozialen Beziehungen und deren Bedeutung für die Arbeit mit autistischen Kindern unterstreichen? Kurzum: eine Art Heldinnengeschichte schreiben? Nein, das geht nicht, das wäre ja fast schon kitschig.
Oder stattdessen eine nüchterne Bestandsaufnahme ihrer Arbeit und ihrer Funktion innerhalb des Teams liefern? Von ihrer Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und methodischen Klarheit erzählen? Von ihrem so respektvollen wie wertschätzenden Umgang mit den autistischen Kindern, deren Eltern und deren Umfeld berichten? Maren Josties wichtige Rolle innerhalb des Teams beschreiben? Nein, das geht irgendwie auch nicht, das wäre viel zu buchhalterisch.
Fragen über Fragen. Da ich aber seit Jahren das Vergnügen habe, eng mit Maren Josties zusammenzuarbeiten, hoffe ich zuvorderst, dass das in den kommenden Jahren so bleiben wird. Und da sie auch von ihren Kolleg*innen nicht minder wertgeschätzt wird, hoffe ich zudem auf eine zweite Chance bei der Beantwortung dieser Fragen. Und ich verspreche schon jetzt: Die Zeilen zu Deinem nächsten Jubiläum würden sicherlich besser werden.
Alles Gute zum 10-Jährigen, liebe Maren!