(von Lea Beckmann und Anas Nashef)
Für die Versorgung unserer Klient*innen im Bereich der Tagesklinik und der Kinder- und Jugendpsychotherapie hat sich gezeigt, dass ein fundierter, auf autistische Menschen zugeschnittener Ansatz langfristig zu besseren Behandlungserfolgen führt. Seit dem November 2022 gibt es dafür eine intensivere Kooperation zwischen der Arche Klinik und dem Autismus-Therapiezentrum (ATZ), beide in Bremerhaven ansässig. Die Arche Klinik gewährleistet die Versorgung im Bereich Kinder- und Jugendtagesklinik im Raum Bremerhaven und Umgebung und hält 20 teilstationäre Behandlungsplätze bereit. Darüber hinaus verfügt die Klinik über eine Institutsambulanz für die ambulante kinder- und jungendpsychiatrische Versorgung in der Region. Bereits seit Jahren besteht ein enger Austausch, der durch die kurzen Wege der Fallbesprechungen zum Wohle unserer Klient*innen gekennzeichnet ist sowie durch wechselseitige Weiterbildungen bereichert wird. Dies wird nun ausgebaut: Die Kinder- und Jugendpsychotherapeut*innen in Ausbildung können für acht Wochen an einem Nachmittag pro Woche unsere Arbeit im ATZ kennenlernen. Dabei steht im Vordergrund, die vielfältigen Erscheinungsformen des Autismus-Spektrums kennenzulernen und einen Einblick in das therapeutische Vorgehen zu erlangen. Die ersten Rückmeldungen dazu fallen sehr positiv aus. Der direkte Kontakt sowohl mit dem breiten Autismus-Spektrum als auch den zuweilen „versteckten“ Symptomen beeindruckte die Teilnehmer*innen und schulte ihren Blick für zukünftige Begegnungen. Dies ist ein wichtiger Baustein für die langfristige Versorgung unserer Klient*innen im Bereich der Tagesklinik und der Kinder- und Jugendpsychotherapie. Als sehr sinnvoll erwies sich auch der Besuch der Arche Klinik mit einem Klienten, um ein realistisches Bild einer Kinder- und Jugendtagesklinik zu erhalten und damit Ängste gegenüber einem möglichen Aufenthalt abzubauen. Dies gelang dank des Kennenlernens der Räumlichkeiten und der typischen Abläufe.
Maßgeblich für den Erfolg der Kooperation ist die langjährige enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Leiterin der Arche Klinik, Frau Dr. Susanne Lindner, die sich in besonderem Maße für dieses Projekt eingesetzt hat. Frau Lindner ist uns darüber hinaus schon durch die im Rahmen der Kooperation erfolgten hausinternen Fortbildungen zu wichtigen Themen wie „Suizidalität“ oder „Fetales Alkohol Syndrom“ bekannt. Neben dem inhaltlichen Gewinn für unsere Mitarbeitenden und der Skizzierung konkreter Handlungswege, bleiben uns diese Fortbildungen insbesondere durch die ansprechende und mitreißende Form der Wissensvermittlung durch Frau Dr. Lindner positiv in Erinnerung.
Wir freuen uns über den Ausbau der Kooperation und über weitere gegenseitige Einblicke und Bereicherungen im Interesse unserer Klient*innen und Kolleg*innen.