(von Anas Nashef)
Nachdem im letzten Jahr etliche Besprechungstermine mit dem Vermieter stattfanden, Renovierungsarbeiten seitens des Vermieters unter Zeitdruck geleistet und perfekt getimte Elektroarbeiten zu Beginn des Jahres durchgeführt und Anträge für Förderungen gestellt wurden, waren noch einige weitere Herausforderungen zu meistern: Unsere langjährige Büromanagerin, Frau Voß, wartete z. B. mit einer Decke in ihrem Auto auf den Telekom-Techniker, der dann ein funktionierendes Internet nach mehreren Anläufen sichern konnte. Ein Kopierer konnte erst nach Vorlage etlicher Personalausweiskopien von Vorstandsmitgliedern und der Geschäftsführung geleast werden. Therapeut*innen für die Hagener Einrichtung wurden in den anderen Nordeinrichtungen eingearbeitet, zukünftige Klient*innen aus der Region Hagen zunächst in den anderen Einrichtungen aufgenommen. Und als dann auch die TEACCH-Leisten geliefert und Sportgeräte angebracht wurden, eine bezahlbare Reinigungsfirma gefunden wurde, wir die Einrichtungstür mit gemeinsamen Kräften öffnen konnten, das Licht funktionierte, IKEA den fehlenden Griff der Spülmaschine nachgeliefert hat, die Möbel geliefert wurden und vieles mehr, konnten wir unsere therapeutische Arbeit im Autismus-Therapiezentrum (ATZ) Hagen endlich aufnehmen. Nun steht das Hagener ATZ als vierte Nordeinrichtung neben Bremerhaven, Debstedt und Cuxhaven und als achtes ATZ von Autismus Bremen e. V. insgesamt zur therapeutischen Versorgung von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) zur Verfügung. Wie bei vergangenen Neugründungen auch, entstand die Neugründungsidee motiviert durch die Bedarfe an Autismustherapien in der Region und um die Fahrtwege für Eltern zu verkürzen und somit eine bessere Zugänglichkeit zur Therapie und eine bessere Versorgungslandschaft zu etablieren. Darüber hinaus ist es uns eine Herzenssache, einen Beitrag zur Reduzierung der Wartezeiten zu leisten, obwohl dieser im Falle der Hagener Einrichtung aufgrund der Einrichtungsgröße eher klein ausfällt.
Das Ergebnis lässt sich jedoch in jeglicher Hinsicht sehen: Ein Bungalow mit einladend renovierten Räumlichkeiten, die nicht mehr an den ursprünglichen Zustand erinnern lassen. Neben fünf Therapieräumen für die jeweilig tätigen Therapeut*innen, lassen sich ein Motorikraum, ein Materialraum, zwei kleinere Therapieräume, eine Küche und ein ansprechender Empfangsraum mit Wartebereich finden. Auch haben wir inzwischen ein festes neues Team mit fünf Therapeut*innen aufbauen können, die sich vorbildlich für die Versorgung neuer Klient*innen und die Weiterentwicklung der Einrichtung engagieren. Erfolgreich waren zudem unsere Bemühungen um eine finanzielle Unterstützung, indem uns die örtlich ansässige Volksbank einen Dienstwagen zur Verfügung stellte und die DRK-Stiftung Wesermünde unseren Motorikraum finanzierte. Und nicht zuletzt konnten wir mehrere Klient*innen in Therapie aufnehmen und versorgen aktuell über 15 Klient*innen. Wir streben bis Ende des Jahres an, etwa 25 bis 30 Klient*innen im ATZ Hagen zu versorgen.