von Uwe Schönau
Einer der letzten aus den Anfangszeiten von Hof Meyerwiede und der damaligen „Hilfe für das autistische Kind“ geht in Rente. Wer hätte das 1991 gedacht, dass man einmal 29 und ein halbes Jahr zusammenarbeiten würde? Damals noch ein recht junger Mann mit langen Haaren, Indianerschmuck, Kajal um die Augen und einem flotten, roten Vespa Motorroller. Nur zwei Wohnhäuser gab es seinerzeit, dafür jede Menge Schafe, Hühner und Enten. Lang ist es her.
Hartmut war für mich immer eine echte Instanz auf Hof Meyerwiede. Unerschütterlich in seiner Ruhe und der Genauigkeit seiner Beurteilungen und immer eine feste Größe in Haus B. Dazu immer einen Witz im Gepäck. Legendär für mich auch seine Fähigkeiten als Dienstplaner seinerzeit. Die komplexe Welt der Dienstpläne komprimiert in einem kleinen, grünen DIN-A5-Taschenkalender und der war nicht mal sonderlich dick. Urlaubstage, Feiertage, Resturlaub, Sonderregelungen aller Art, was auch immer, all inclusive! Das muss man gesehen haben.
Zu seiner Verabschiedung gab es natürlich die ganz große Parade! Kaum hatte man angefangen, Geld für ein Geschenk im Wohnhaus zu sammeln, hatte es sich rumgesprochen und, alle kamen und wollten teilhaben am Abschied des Kollegen. Sogar die langjährige Kollegin Siemers wurde frisch aus der Reha „eingeflogen“. Was schenkt man einem alten Whisky-Gourmet? Whisky, klarer Fall und dazu noch ein Whiskytasting für 2 Personen und viele nette andere persönliche Geschenke. Eine Einladung zum Essen, einen selbstgebauten Hirsch (mit viel Liebe gebaut von seinem Bezugsbetreuten Martin). Dazu noch eine ganze Menge kleiner Geschenke und am Nachmittag des Abschieds Kaffee und Kuchen in gemütlicher, altbewährter Runde. Auch alle anderen Kolleg*innen kamen nach und nach herein, um sich zu verabschieden, sehr viel mehr war zu Coronazeiten leider nicht möglich. Ganz zum Schluss gab es noch Hilfe beim Verladen der Geschenke und ein Spalier „mit Rakete“ am Hoftor.
Mach’s gut Kollege. War richtig schön mit Dir. Man sieht sich.