Autismus-Spektrum-Störungen sind komplexe und vielgestaltige neurologische Entwicklungsstörungen. Die Bezeichnung dient als Oberbegriff für die gesamte Bandbreite autistischer Merkmale, darunter Frühkindlicher Autismus, Atypischer Autismus und Asperger-Syndrom. Daneben existieren weitere Varianten, die sich auf einzelne Symptome beziehen, wie zum Beispiel der High-Functioning-Autismus.
Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen zeigen
- Auffälligkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation,
- eingeschränkte Interessen und stereotype Verhaltensweisen.
So kommt es schon im Kindergartenalter und zunehmend in Schule, Ausbildung und Beruf zu Problemen im Umgang mit anderen Menschen. Autismus-Spektrum-Störungen können nicht geheilt, die Folgen jedoch durch gezielte Förderung abgemildert und den betroffenen Menschen eine verbesserte Integration in die menschliche Gemeinschaft ermöglicht werden.
Die verschiedenen Formen
Menschen mit Frühkindlichem Autismus sind bereits vor dem dritten Lebensjahr in ihrer Entwicklung deutlich beeinträchtigt. Sie sprechen häufig nur wenig oder gar nicht und haben massive Probleme im Kontakt mit ihrer Umwelt sowie deutliche Schwierigkeiten bei der Verarbeitung von Sinnesreizen.
Beim Atypischen Autismus sind nicht alle Kriterien für eine Autismus-Diagnose feststellbar. So zeigt das Kind beispielsweise erst nach seinem dritten Lebensjahr autistische Verhaltensweisen, oder es weist nicht alle diagnostisch relevanten Merkmale auf.
Das Asperger-Syndrom unterscheidet sich vom Frühkindlichen Autismus darin, dass die intellektuellen Beeinträchtigungen nicht vorhanden sind und die Sprachentwicklung annähernd normal verläuft. Menschen mit Asperger Syndrom fallen jedoch häufig durch Besonderheiten im sozialen Miteinander auf. Sie benötigen einen speziellen Umgang durch ihre Mitmenschen, um ihre besonderen Fähigkeiten und Ressourcen zum Ausdruck bringen zu können.
Typische Auffälligkeiten und Verhaltensweisen von Menschen mit Frühkindlichem Autismus (beispielhaft)
- früher Sprachentwicklungsstopp
- situatives, nicht inhaltliches Sprachverständnis
- Echolalie, stereotypes Fragen
- fehlender Blickkontakt, ungewöhnliche Gestik und Mimik
- fehlendes Empathievermögen
- kein Interesse an Gleichaltrigen
- kein Rollenspiel und symbolisches Spiel
- stereotype Spielhandlungen
- Bewegungsstereotypien, Marotten
- ritualisierte Verhaltensweisen
- Ess- und Schlafprobleme
- Wahrnehmungsbesonderheiten
Typische Verhaltensweisen und Besonderheiten von Menschen mit Asperger-Syndrom (beispielhaft)
- Auffälligkeiten in der Kommunikation
- wortwörtliches Sprachverständnis
- Monologe zu eigenen Themen
- wenig Blickkontakt, Mimik und Gestik
- Schwierigkeiten im sozialen Kontext
- „Theory-of-Mind“-Schwierigkeiten / Schwierigkeiten bei der Erkennung der Intentionen anderer
- Irritation bei Veränderungen
- Bestehen auf Rituale
- Wahrnehmungsbesonderheiten
- unzureichende Handlungsplanung
- Ungeschicklichkeit, Koordinationsstörungen